Was beim Fasten geschieht
Bei Nahrungsentzug muss sich der Stoffwechsel unseres Organismus anpassen. Da kein Zucker mehr zugeführt wird, beginnt der Körper nach etwa 24h bestehende Fette abzubauen, sogenannte Ketone = Fettabbauprodukte, von denen sich Körper und Gehirn ernähren können. Es wird also von Zuckerverbrennung auf Fettverbrennung umgestellt. Auch das Gehirn zieht ihren Energiebedarf nun aus Ketonen, es ist ihm nun möglich, mit 40 Gramm anstatt mit 120 Gramm Glucose pro Tag auszukommen.
Auswirkungen auf Genaktivität
Die Herstellung von Ketonkörpern (wie etwa β-Hydroxybutyrat) aus dem Fettsäurekatabolismus kann zur epigenetischen Kontrolle der Genexpression, DNA-Reparatur und Genomstabilität führen. Das bedeutet Fasten hat direkt Auswirkungen auf unsere DNA, bzw. deren Aktivierung & Deaktivierung hat. Reparaturprozesse werden eingeleitet.
Auswirkungen auf Gehirn und Nervenzellen
Die Ketogenese fördert die synaptische Plastizität und Neurogenese. Das bedeutet, dass Synapsen, Nervenzellen oder auch ganzen Hirnarealen sich in Hungerszeiten dahingehend ausrichten, laufende Prozesse optimal ihrer nutzungsabhängigen Anatomie und Funktion, zu verändern. (Dies geschieht aufgrund der Erhöhung der Expression des aus dem Gehirn stammenden neurotrophen Faktors (BDNF)). Der gesamte Organismus stellt also auf Hochleistung bzw Selbstheilung.
Auswirkungen auf Regulation von Wachstumsfaktoren
Der Organismus reagiert also auf eine energiearme Herausforderung durch Minimierung anaboler Prozesse (Synthese, Wachstum und Reproduktion), begünstigt hingegen Wartungssystemen, Verbesserung der Stressresistenz, Gewebereparatur und des Recyclings beschädigter Moleküle.
Die Kalorienrestriktun bewirkt vor allem eine Herunterregulierung des Zellwachstumsfaktors IGF-1. Bei vorhandenen Tumoren ist u.a. IGF-1 für den fortlaufenden Wachstum ausschlaggebend. Tumorwachstums kann durch fasten vermindert werden.
Auswirkungen auf das Immunsystem
Immunzellen, zB. T-Zellen, müssen jung und frisch sein um optimal arbeiten zu können. (Alte T-Zellen können zu aggressiv sein.) Beim Fasten werden alte T- Helferzellen abgebaut und Stammzellen im Knochenmark aktiviert, um neue T-Zellen herzustellen.